Deutschland-Ticket

Die jährliche Debatte über das Deutschland-Ticket fokussiert sich auf die Finanzierung und persönliche Vorteile in gut angebundenen Regionen. Der gesellschaftliche Nutzen des Tickets, insbesondere im Vergleich zu den Kosten und negativen Auswirkungen des Autos, wird jedoch übersehen.

Das Ticket allein zwingt niemanden dazu, es zu kaufen. Wohl aber werden alle, die auf dem Land leben, zum Auto gezwungen. Das eigene Auto kostet jeden einzelnen das zehnfache des Deutschland-Tickets und das wird einfach hingenommen – zumindestens wird es nicht hinterfragt: Benzin, Steuer, Versicherung, Wertverlust, Reparaturen.

Mit volkswirtschaftlichem Blick auf das Deutschland-Ticket überwiegt der gesellschaftliche Nutzen, der beim Auto durch Flächenverbrauch, Lärm, Abgasse, Feinstaub und die hohen Kosten für seine Infrastruktur – ein Kilometer Autobahn kostet 10 Millionen und auch schon mal das 10-fache davon – nicht hinterfragt wird. Ins Auto wandern Kilometergeld, Firmenwagen, Diesel-Subvention und noch so vieles mehr. Und nicht zuletzt töten Autofahrende jeden Tag acht Menschen und verletzen hunderte. Das wird einfach hingenommen. Es wird Zeit, das zu hinterfragen.